Beziehungslernen erscheint mittlerweile als ein fester Begriff und in den letzten Wochen ist er immer präsenter und greifbarer geworden. Beispielsweise in dem unglaublich spannenden Vortrag von Nina Bremm zur Fachtagung der DKJS zu Schulen in herausfordernder Lage, in dem nochmal ganz deutlich wurde, welchen Einfluss gelingende Beziehungen auf die Gesundheit aller Beteiligten haben. Sei es das virtuelle Lernatelier von Intushochdrei oder einfach nur der Hastag: Beziehungslernen ist nicht mehr wegzudenken. Nun stellt sich für die Praxis gleich viele Fragen: Wie kann ich im Rahmen des Regelschulsystems aktiv Beziehungslernen gestalten? Mit welchen Methoden und Gestaltungsmöglichkeiten kann ich im oft stressigen Schulalltag wirklich in Beziehung zu treten? Für mich ist die gewaltfreie Kommunikation dafür ein sehr praktisches Tool, denn sie liefert Haltung und konkrete Formulierungshilfe in einem. In der Podcastfolge #084 des Podcasts zur Zirkus- und Theaterpädagogik von und mit Mark Kitzig erläutere ich das Ganze etwas genauer.

Ich gehe sehr gern zum Abiball. Es bietet die Gelegenheit mit Kolleg*innen entspannt zu essen, anzustoßen, zu lachen und zu tanzen- wenn auch manchmal nur zu DJ Youtube. Meist ist es ein Abend, an dem sich unterhaltsam und fröhlich erinnert, den Lernenden das Du angeboten wird und Lehrende, Eltern und junge Erwachsene sich oft so ein letztes Mal begegnen. Diese Begegnungen sind mitunter von einer besonderen Nähe, Dankbarkeit und Wertschätzung geprägt und haben Gänsehautpotenzial. Es gibt auch bei mir jedes Mal den Moment, in dem ich traurig bin, weil der Abiball auch ein Abschied von der gemeinsamen Zeit ist. Dieser Wechsel von Leichtigkeit, Fröhlichkeit und Traurigkeit ist intensiv und ich bedaure, dass es dieses Jahr keinen solchen Abschluss geben konnte. Minutenzählen, Vokabeltests und Co. An einem dieser Abende kam Marie auf mich zu, die ich in Klasse 9 und 10 im Französischunterricht begleitete. Unsere Zusammenarbeit war zu Beginn von häufigen…

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Vor einigen Monaten, wahrscheinlich ist es schon ein Jahr her, sitze ich mit einer guten Freundin im Café und erzähle ihr mal wieder Anekdoten aus meinem Schulalltag, in denen ich mich hilflos erlebe und unzufrieden bin. Meine Freundin reagiert empört und schockiert. „Mensch Rebi, schreib doch mal einen Blog !“ Diese Idee wird mich nicht wieder loslassen und doch verwerfe ich sie zunächst für eine ganze Weile. Wen würde interessieren, was ich an einem normalen Gymnasium erlebe? Was davon möchte ich teilen und vor allem mit welchem Ziel? Gibt es nicht schon zahlreiche Blogs von Lehrer*innen und Schüler*innen? Füllen satirische oder furchtbar ernste Darstellungen des hiesigen Schulsystems von (ehemaligen) Lehrer*innen nicht bereits Regale in den Buchhandlungen?  Gibt es nicht auch schon zahlreiche Initiativen und Anregungen, wie konstruktiv und lösungsorientiert bestimmten Schwachstellen begegnet werden kann? Braucht es dann wirklich nochmal die x-te Berichterstattung? Ein paar Wochen später habe ich unzählige Gespräche…

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